BÉTON BRUT & BRUITS

BÉTON BRUT & BRUITS ist eine Konzertreihe zu und in brutalistischer Architektur. An den vier Terminen ist Musik für Schlagzeug, Player Piano, Posaunen Quartett und Ensemble zu hören, die auf klare Konstruktion und Schallhärte abzielt und das verwendete Material wertschätzt, so wie sie es vorfindet. Zu den Orten des Geschehens werden so vielfältige Bezüge entstehen.

Ein Beitrag von Alexander Kleinschrodt

Der Kölner Ebertplatz zwischen Abriss und Erhaltung

Es gibt in Köln aktuell wohl keinen Platz, der so umstritten ist wie der Ebertplatz. Insbesondere seitdem im Oktober 2017 eine Messerstecherei am Ebertplatz tödlich endete, sind die Diskussionen um den Platz nicht mehr zur Ruhe gekommen. Er gilt als „Problemplatz“. In den Debatten um den Platz wird seither sowohl die örtliche Drogenszene als auch die brutalistische Architektur der Anlage problematisiert. Oft vermischen sich Ressentiments gegen Drogensüchtige und Obdachlose mit einer Ablehnung der brutalistischen Gestaltung des Platzes. Die Verschränkung von „schmutziger Architektur“ und „schmutzigen Milieus“ lässt sich in Bezug auf die Kritik des Platzes als gängiger Topos beschreiben. Dass es sich im Falle des Ebertplatzes nicht um einen „Unort“ (Kölnische Rundschau) sondern um ein gelungenes Beispiel brutalistischer Architektur handelt, soll im Folgenden kurz erörtert werden.

Deja Vu – eine Ausstellung im LABOR Ebertplatz

Die Betonfassade der Kunsthalle, einst entworfen von Ernst Wille, galt vielen als nicht mehr zeitgemäß. Ebenso gehört das Jammern über die Hässlichkeit des Ebertplatzes zum Kölner Selbstverständnis. Doch was, wenn alle sperrigen Betonbauten der 50er bis 70er Jahre verschwinden? Wo bleibt neben dem Respekt vor lebendigen Räumen der Kunst das historische Bewusstsein für die manchmal…